Wie der Name schon verrät handelt es sich beim Predator Patrol 45 um einen, ursprünglich für das Militär konzipierten, 45 Liter Rucksack für mehrtägige Patrouillen. Hauptmaterial ist KS100e, ein 1000 Denier Nylon mit einem Silikon/Polyurethan Elastomer, für erhöhte Reiß- und Zugfestigkeit, und einer wasserabweisenden Fluorocarbon Beschichtung.
Als Besonderheit, wenn man das so nennen mag, verfügt er nur über einen ungepolsterten Bauchgurt der sich hinter der Rückenpolsterung verstecken lässt. Der Gedanke dahinter war wohl, das ein Soldat mit vollbepacktem Plate Carrier und Battle Belt, diesen eh nicht verwenden kann bzw. ein gepolsterter Hüftgurt nur stören würde. Da das Gewicht aber trotzdem irgendwie durch die Botanik gewuchtet werden muß, hat man ein wirklich taugliches Schultertragesystem verbaut. Als weiteres Feature, neben rundherum Molle, befinden sich an den Seiten des Rucksacks Reissverschlüsse an die diverse PLCE Side Pockets angezippt werden können.
Mein persönlicher Eindruck
Ich hatte mir den Rucksack seinerzeit für 48h Touren besorgt, was er mit seinem Volumen auch mehr als gut gemeistert hat. Bei längeren Strecken und schwerer Beladung macht sich natürlich das fehlen eines ordentlichen Tragesystems, das die Last auf die Hüften bringt, bemerkbar. Aber ich muß sagen das die, dick gepolsterten und anatomisch geformten, Schultergurte hier die bestmögliche Arbeit verrichten und die ebenfalls dick gepolsterte Rückenplatte, auch an heißen Tagen, für ein angenehmes Tragegefühl sorgt. Wer ein wenig Lust hat zu basteln kann sich hier mit Hilfe eines Battlebelts auch noch etwas mehr Lastaustragung auf die Hüften verschaffen. Dazu müßte man diesen einfach durch die Öffnungen die zum verstecken des Hüftgurtes dienen ziehen, und anschließend den Hüftgurt des Rucksacks durch den Battlebelt schlaufen.
Der Rucksack selber bietet neben dem Hauptfach noch ein Reissverschlussfach auf dem abnehmbaren Deckel und ein Meshfach im Inneren. Letzteres ist recht großzügig bemessen, so das dort allerlei Kleinkram problemlos Platz findet. Die zwei seitlichen Flaschentaschen nehmen selbst große Trinkflaschen (eine Canteen müßte auch reinpassen, konnte ich leider nicht ausprobieren) problemlos auf und neben den äußerst großzügig aufgebrachten Molle Schlaufen, findet man auch an allen Ecken und Enden des Rucksacks elend lange Kompressionsriemen. Was einen am Anfang etwas stört, offenbart seine Nützlichkeit wenn mal etwas mehr transportiert werden soll als in den Rucksack reinpasst. Ich konnte so, ohne weiteres Gurtzubehör, ein Zelt, eine Isomatte und eine Abdeckplane außen anbringen. Man sollte aber vielleicht ein paar ITW Webdominator o.ä. dazu kaufen um den herunterhängenden Gurtbandenden herr zu werden.
Sehr cool finde ich die Möglichkeit verschiedenen PLCE Side Pockets einfach anzuzippen und so das Volumen des Rucksacks um bis zu 24 Liter zu erhöhen. Außerdem erhält man durch die Seitentaschen auch noch die Möglichkeit Dinge verdeckt aber leicht zugänglich zu transportieren. Grade eine Axt trägt man ja, zumindest in Deutschland, nicht gerne außen am Rucksack, möchte sie aber vielleicht auch nicht irgendwo im Hauptfach versenken. Außerdem ist es ganz nett wenn die dort untergebrachten Getränkeflaschen im Hochsommer etwas lichtgeschützt sind. Je nach Wahl, in meinem Fall waren es die Predator Side Pockets, bieten diese auch noch ein wenig Organisationsmöglichkeiten. Man muß nur bedenken das der volle Rucksack mit gut gefüllten Side Pockets zu den Seiten hin ziemlich ausladend wird. Ein Fakt den man gerade beim Wandern auf schmalen Pfaden und durch Gestrüpp nicht vergessen darf. Dafür bembelt einem nichts hinterm Kopf rum. 😉
Der Predator Patrol 45 ist sicher kein Rucksack für jedermann, wer aber die Eigenheiten kennt bekommt ein tolles modulares Rucksacksystem mit umfassenden Erweiterungsmöglichkeiten.
Die Verarbeitung ist tadellos, keine abstehenden Fäden oder schiefe Nähte, überall hochwertige Komponenten verbaut und auch die Bemessung der Nähte ist, meines Erachtens, mehr als ausreichend.
Den Rucksack bekommt ihr z.B. bei Amazon (Partnerlink).
Technische Daten
Abmessungen: 60 x 34 x 28cm (ohne Side Pockets)
Volumen: 45 L (ohne Side Pockets)
Material: KS100e mit einer Fluorocarbon Beschichtung
Gewicht: 2400 g (ohne Side Pockets)
Farben: Oliv, Schwarz, Coyote, Multicam
Preis: ca. 140,- bis 200,- Euro je nach Farbe/Tarnmuster und Bezugsquelle (via Amazon.de in UK bestellen ist aktuell die günstigste Variante)
Bilder
Rucksack
- Molle en Masse
- Gut zu sehen die beiden Reissverschlüsse für das PLCE System.
- Sowohl am Deckel…
- …als auch am Boden befinden sich Befestigungspunkte.
- Der Hüftgurt lässt sich hinter dem Rückenpolster verstecken.
- Der seitliche Kompressionsriemen lässt sich auch gut zur Sicherung der Flasche nutzen.
- Geräumiges Meshfach
- Sogar eine 1L Nalgene passt problemlos rein.
- Riemen und Klett sichern den abnehmbaren Deckel.
- Kompressionsgurte in Hülle und Fülle.
- Dadurch das der Rucksack zwei Tragegriffe hat, einen vorne und einen an der Rückenplatte, lässt er sich angenehm herumwuchten.
- Große Schneeschürze
- Ein Blick ins Innere.
Predator Side Pockets
- Die Fächer lassen sich wahlweise nur mit Steckschließen oder…
- …mit Klett und Steckschließen sichern.
- Alle Fächer verfügen über Drainageöffnungen.
- 1L Nalgenes passen problemlos rein.
- Ein BW Ess-/Kochgeschirr passt übrigens auch.
- Klettriemen komprimieren das hintere Fach.
Rucksack mit Side Pockets
- Einfach anzippen und dann…
- …oben und unten jeweils mit den beiden Steckschließen sichern.
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